Mikrobiom oder Emotion, welchen Ansatz für die Psyche?


Mikrobiom nähren oder Emotionen heilen, welches ist der richtige Ansatz um die Psyche zu unterstützen?

Diese Frage mag überraschen, denn dass die Art, wie wir uns ernähren einen grossen Einfluss auf unsere Psyche hat, ist uns oft noch nicht in vollem Ausmass bewusst.

Der Mikrobiom-Boost: Dein Bauch als emotionales Zentrum

Es mag überraschend klingen, aber der Weg zu einem glücklicheren Gemüt beginnt oft im Bauch.
Das Mikrobiom, die Gemeinschaft von Bakterien in unserem Verdauungstrakt, hat einen erheblichen Einfluss auf die Psyche. Die Darm-Hirn-Achse ermöglicht die Kommunikation zwischen dem Darm und dem Gehirn über biochemische Signale. Eine gesunde Mikrobiom-Zusammensetzung fördert die Produktion von Neurotransmittern wie Serotonin, die unsere Stimmung beeinflussen. Ungleichgewichte im Mikrobiom können zu Entzündungen führen, die mit psychischen Erkrankungen in Verbindung gebracht werden. Eine ausgewogene Ernährung, reich an Probiotika und Ballaststoffen, unterstützt das Mikrobiom und trägt so zur mentalen Gesundheit bei.

Hier sind einige Turbo-Booster für dein Mikrobiom:

Probiotika-Party durch fermentierte Lebensmittel:

Joghurt, Kimchi und Kombucha sind deine neuen besten Freunde. Sie fördern das Wachstum guter Bakterien und schmecken auch noch gut. 
Omega-3, der Stimmungsaufheller:
Lachs, Chiasamen und Walnüsse sind reich an Omega-3-Fettsäuren, die nachweislich Stress und Angst mindern können.
Ballaststoffe, die Wunderwaffe
Gemüse, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte tun nicht nur deiner Verdauung gut, sondern schicken auch positive Vibes an dein Gehirn.

Problem gelöst?

Jetzt könnte man also sagen, wenn ich unter emotional-basierten Essmustern leide, brauche ich lediglich meine Ernährung umzustellen und schon geht es meiner Psyche besser.
Ich bin dann weniger anfällig für Stress, Ängste und Co und brauche mich nicht mehr durch Essen zu beruhigen, trösten, abzulenken etc.

Und genau diesen Ansatz verfolgen sehr viele Ernährungsberater:innen/
Coachs. Es liegt alles an der Ernährungsumstellung... 

Aber leider...

....  ist es in Wahrheit nicht ganz so einfach, denn:
Wenn ich in emotionalen Mustern gefangen bin, ist die Ernährungsumstellung oft kaum zu schaffen oder erhöht sogar noch den Stress, was ja wiederum dem Mikrobiom schadet.  Denn solange ich mich übers Essen, zum Beispiel von Süssigkeiten trösten kann, fehlt mir diese Stütze, wenn ich sie einfach über Nacht weglasse.  Selbst wenn mir intellektuell klar ist, dass ungünstige Ernährung schadet, wird eine zu schnelle Ernährungsumstellung Teil meines Problems. 

Also doch erst bei der Psyche und beim Verhalten anfangen?

Die Themen hinter dem Essverhalten reflektieren?
Mehr Achtsamkeit in Bezug auf die Emotionen
Die alten Wunden heilen?
Dies ist der Ansatz, wenn die Essgewohnheiten psychologisch bearbeitet werden.
Aber leider stellt uns dann unser Mikrobiom wieder ein Bein, denn wenn es durch Störungen in den Abläufen der Darm-Hirn-Achse zu negativen Auswirkungen auf die Psyche kommt, ist die Bearbeitung unserer Emotionen stark erschwert.

Warum Hand in Hand mehr ist als eine Redewendung

Die wahre Magie geschieht, wenn diese beiden Welten zusammenkommen. Es reicht nicht aus, nur die Ernährung zu verbessern, wenn emotionale Blockaden im Weg stehen. Gleichzeitig wird eine psychologische Herangehensweise nicht die gewünschten Ergebnisse bringen, wenn der Körper nicht die Nährstoffe bekommt, die er benötigt. Der Schlüssel liegt in der ganzheitlichen Betrachtung, in der Verbindung von gesunder Ernährung und emotionaler Begleitung.
Um Menschen ganzheitlich begleiten zu können, braucht es ein sehr fein abgestimmtes Vorgehen, das einen Schritt nach dem Anderen ins Auge fasst. Es vereint das Wissen um die gesunde Ernährung mit dem Wissen um eine achtsame psychologische Begleitung.  So wird keiner dieser wichtigen Ansätze vernachlässigt wird und die Coachees können sicher und gut begleitet werden, damit sie neue Verhaltensweisen lernen können.